Kann Hansa nach dem starken Auftritt beim 1:1 gegen Dortmund auch gegen die starken Stuttgarter bestehen? Aber hallo! Nach 40 Sekunden zieht Florian-Teetje Klotzsch fast von der Mittellinie ab, VfB-Torwart Enrico Caruso entschärft diesen
großartigen Torschuss jedoch mit einer nicht minder sehenswerten Flugparade. Rostock nach diesem Aufwecker weiter offensiv, die Kicker von Trainer Oliver Scheel haben sich
offensichtlich eine ganze Menge für das 45. vorgenommen. Kurzzeitige Unterbrechung, als der Ball für einen Moment mal keine Lust hat und sich zwischen zwei Werbebanden versteckt; unter Szenenapplaus befreit ihn ein cleverer Ordner. Anlass genug, die erste Publikums-Welle durchs proppenvolle Jahnsportforum schwappen zu lassen, immer wieder ein schöner Anblick. Auf dem Parkett schwappt es ebenso, und zwar von einem Strafraum zum anderen - nur eben leider nicht in diese hinein. Abhilfe schafft erneut Florian-Teetje Klotzsch mit einem Prachtschuss, seine Direktabnahme segelt in der 5. Minute passgenau in den Winkel - 1:0 für Hansa Rostock! Kurz darauf ein Küstenkonter, den folgenden Eckball zimmert - natürlich! - Florian-Teetje "Eisenhammer" Klotzsch gen VfB-Tor. Doch diesmal ist Stuttgarts Torhüter Enrico Caruso auf dem Posten und hält. Hansa bleibt am Drücker, Christopher Rodriguez spitzelt den Ball in Bedrängnis Zentimeter neben den Schwabenpfosten. Stuttgart nervös, die Fehlpässe häufen sich, die Torchancen bleiben aus. Noch vier Minuten. "Wir spielen einen guten Ball und versuchen, uns mit Kombinations-Fußball viele Torchancen zu erarbeiten." Sagte Hansa-Coach Oliver Scheel vor dem Turnier - und Recht hat der Mann. Nach einem Foul von VfB-Torwart Caruso gibt es gelb für ebenjenen und Neunmeter für Hansa. Der Torwart muss zwei Minuten vom Feld, sein Ersatzmann sieht, wie Florian-Teetje Klotzsch den Ball Zentimeter neben das Tor setzt. Und 80 Sekunden vor Abpfiff folgt die Strafe: Ein Konter schließt Stuttgarts Nils Staiger zum Ausgleich ab, 30 Sekunden bringt Moritz Friedrich den VfB sogar mit 2:1 in Führung. Dann der Abpfiff, die Hanseaten sind untröstlich, und am untröstlichsten von allen dürfte Torschütze Teetje Klotzsch sein - ihm ist ein gutes Turnier nun wirklich zu gönnen. |
Im Moment das Duell des Gruppenersten gegen den Gruppenzweiten. Bedeutet auch: Der Sieger darf sich schon sehr große Hoffnungen auf das Erreichen des Halbfinales machen. Und wie meinte doch
VfB-Trainer Klaus Hubrich vor Turnierbeginn? "Wir haben hier immer den Anspruch, die Endrunde zu erreichen." Beim Knabenturnier 2010 stand es am Ende 1:1 zwischen Stuttgart und Bayern, heute
gehen die Teams mit 7 (VfB) und 5 Punkten (Bayern) aufs himmelblaue Knabenturnier-Parkett.
Dunkelrot gegen hellrot, los geht's! Exakt 51 Sekunden vergehen, dann lupft der quirlige Bayer Fabian Benko den Ball am herauseilenden Schwabenkeeper Enrico Caruso vorbei ins VfB-Tor, es steht
1:0 für München. Falsch, es steht 2:0 für München, Niklas Tarnat schießt einen Eckball und einen Gegner an und ins Tor! Noch zehn Minuten zu spielen, nach einer kurzen Sammlungsphase beteiligen
sich auch die Stuttgarter wieder am konstruktiven Offensivspiel.
Erste Früchte der stetigen Angriffsbemühungen seitens des VfB: Ein gefährlicher Distanzschuss von Darius Held, knapp daneben. Wuchtig kurz darauf das Bayern-Solo des Semi Belkahia, kurz vor dem
0:3 kann ein Schwabenfuß den Ball ins Seitenaus lenken. Frieder Wagner macht uns den Zidane und sohlt den Ball mal hin, mal hier und vor allem permanent an des Gegners Nase vorbei zum Mitspieler
- sehr schön! Auf der Gegenseite nicht minder aufsehenerregend die Ballbehandlung von Bayern-Verteidiger Maxime Awoudja, der sich clever aus einer misslichen Lage befreien kann.
Stuttgart drückt und drückt, doch es kommt nichts heraus. Diese Toilettenlyrik muss erlaubt sein, denn sie ist zutreffend: Seit drei Minuten hat der Ball die Mittellinie nicht mehr überquert, der
VfB hier mit astreinem Powerplay, es rollt Angriffswelle um Angriffswelle - und am Ende gewinnt Bayern München mit Mühe und Geschick das vierte Vorrundenspiel gegen den VfB Stuttgart mit 2:0.
Wer ins Finale will, muss jetzt siegen. Die Vorrunden-Meriten zählen nichts mehr, wie die Stuttgarter aus dem vergangenen Jahr wissen. Dort unterlagen Sie als Gruppensieger dem späteren
Turniergewinner Borussia Dortmund. Diesmal stehen die Leverkusener im Weg. Bayer hat die Vorrunden-Niederlage gegen Hertha BSC sicher abgehakt und wird sich mit einem überzeugenden 5:0 gegen den
1. FC Köln für das Halbfinale in Torlaune geballert. Weiß und Weinrot gegen Schwarz mit Rot lautet jetzt die Laufsteg-Kombination auf dem hellblauen Parkett des Jahnsportforums. Es gilt, den
Finalgegner der Dortmunder Borussen zu ermitteln, der den Westfalen damit die Titelverteidigung vermiesen könnte.
Stuttgart bringt den Ball ins Spiel. Und noch sind nicht 30 Sekunden gespielt, da netzt der Stuttgarter Kapitän Frieder Wagner mit einem Schuss aus dem Hinterhalt zum 1:0 ein. Jean Gafourian
versucht es ihm auf der Gegenseite gleichzutun, aber Enrico Caruso im VfB-Tor kann den Ball zu Ecke lenken. Gleich danach streckt er sich im Fallen so weit, um ein weiteres Mal den Ausgleich zu
verhindern.
Leverkusen zeigt sich nach dem 0:1 alles andere als geschockt und drückt. Aber oft sind es Schüsse aus der zweiten Reihe, die zum Erfolg führen sollen, und bisher klappt das nicht. Auf der
Gegenseite prüft Alper Arslan, frei vor dem Bayer-Tor durch, mit rechter Klebe die Qualität der Latte. Das Aluminium zittert, aber schickt den Ball zurück ins Feld. Riesen-Schlacks Lars Drauschke
zeigt auch noch mal, dass er einen satten Schuss hat, aber solange er das Leder dabei nicht im Tor unterbringt, nützt das den Leverkusenern gar nichts.
Vier Minuten vor Schluss kann auch der Leverkusener Trainer schon nicht mehr hingucken. Spielerisch fällt den Bayer-Jungs nicht viel ein, um den Stuttgartern ihren knappen Vorsprung noch streitig
zu machen. Stattdessen versucht Moritz Friedrich für die VfB-Jungs, den Sieg zu sichern, schießt aber Ron Meyer an. Dann gibt es nochmal zu Recht Szenenapplaus, als Jean Gafourian, der hier
durchspielt, eine Ecke schön vors das Stuttgarter Tor hebt. Florian Schikowski streckt sich, so hoch er kann, sein Kopfball geht aber nur an den Pfosten. Tim Handwerker versucht es nochmal satt
aus dem Hinterhalt, dann ticken die letzten Sekunden herunter. Nach einem Pressschlag landet der Spielball mit der Schlusssirene hoch oben unterm Hallendach in einem Auffangnetz. Stuttgart zieht
ins Finale und wir brauchen einen neuen Ball.
Dortmund und Stuttgart trennen sich nach einem taktisch und technisch hochklassigen Match 0:0", schrieben wir nach der Vorrundenpartie der diesjährigen Knabenturnier-Finalisten. Mit ziemlicher
Sicherheit wird diese Einschätzung auch das Endspiel des 45. zieren, mit einer Ausnahme: Beim 0:0 bleibt es garantiert nicht.
Dortmund fand erst spät ins Turnier, drei Unentschieden in der Vorrunde ließen die Revier-Kicker lange um den Einzug ins Halbfinale bangen. Die Stuttgarter begnügten sich mit ganzen acht
Vorrundentoren, da war die Hälfte des Teilnehmerfeldes angriffslustiger. Doch nun spielen die Schwaben um ihren dritten Turniersieg, für den BVB wäre es bereits der fünfte, womit die Dortmunder
dann alleiniger Rekordhalter (nach der Wende) wären.
Dortmund in schwarz-gelb, Stuttgart diesmal in klassischem Rot-Weiß. Auf den Rängen eine kleine Übermacht der BVB-Fans, nun der Anpfiff. Erster Angriff für Dortmund, Dario Scuderi wird von
aufmerksamen VfB-Verteidigern gestoppt. In der Defensive kurzzeitig Irritationen zwischen zwei Borussen, der kleine Pass-Fauxpas bleibt aber ohne Folgen. Dortmund weiter spielbestimmend,
Stuttgart hebt sich seine Angriffskraft offenbar noch für später auf.
Frieder Wagner wagt in der 5. Minute, mit einem Freistoß BVB-Keeper Philipp Klatthaar warmzuschießen. Die Stuttgarter finden Gefallen am Offensivspiel und nisten sich für zwei Minuten in der
Dortmunder Spielhälfte ein. So kommt es auch, dass Moritz Friedrich in der Lage ist, aus spitzem Winkel das Dortmunder Lattenkreuz kurzzeitig in Vibration zu versetzen. Noch fünf Minuten, noch
0:0.
Sehr intensives Spiel, vor allem im Bereich um die Mittellinie herum bleibt kein Spieler mit Ball lange allein. Noch 'ne Welle im Jahnsportforum, dann wird es merklich ruhig in der Halle. Noch
drei Minuten. Fans, Eltern, Trainer, Zuschauer - alle fiebern mit den zwölf Jungs auf dem Feld. Noch zwei Minuten. Eckball Stuttgart, Direktabnahme von Nils Staiger - hart, aber drüber. Noch 90
Sekunden. Angriff Dortmund, Dribbling Stuttgart, Foulspiel, Freistoß, etwa zehn Meter vom BVB-Tor entfernt, abgewehrt, Eckball. Noch 30 Sekunden. Erneut Nils Staiger, und gaaanz knapp daneben
diesmal.
Abpfiff.
Das Finale des 45. Knabenturniers wird im Neunmeterschießen entschieden. Wird Borussia Dortmund nach dem BFC Dynamo und Post Neubrandenburg das dritte Team, das seinen Titel verteidigen kann?
Drei Schützen aus Stuttgart und Dortmund werden jetzt eine Antwort auf diese Frage geben. Auf jeden Fall durften wir wieder zwölf Minuten großartigen Hallenfußball sehen.
Stuttgart schießt zuerst. Philipp Klatthaar im Tor gegen Darius Held - gehalten! Enrico Caruso im VfB-Tor gegen Matthis Eggert - auch gehalten! Moritz Friedrich bringt Stuttgart mit einem
platzierten, harten Schuss 1:0 in Führung. Dzenis Burnic gleicht für den BVB nervenstark aus. Frieder Wagner mit dem 2:1 für die Schwaben. Dario Scuderi mit dem letzten Schuss für die Dortmunder,
doch Enrico Caruso im Tor des VfB Stuttgart bekommt seine Hände an den Ball und beschert den Süddeutschen den dritten Sieg beim Knabenturnier! Wahnsinn, was für ein Finale!
Vielen Dank an die jungen Fußballer aus ganz Deutschland und der Schweiz für diesen unterhaltsamen Hallenfußballtag, Respekt an die Organisatoren und Glückwunsch den Siegern! Es verabschieden
sich vom Live-Ticker Jörg Franze und Sebastian Langer. Bis nächstes Jahr beim 46. Fußball-Knabenturnier in Neubrandenburg!